Bald eine Billion Euro deutsche Forderungen an Euro-Länder
Am heutigen Donnerstag treffen sich die Euro-Banker zu ihrer nächsten Beratung über die Festlegung der Zinsen im Währungsraum. Doch eine Nachricht am Rande sorgt für Aufruhr: Deutschlands Forderungen an das Eurosystem wird bald die Billionengrenze erreichen.
Die Finanztransaktionen der einzelnen Euro-Länder untereinander, sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten der nationalen Notenbanken an und gegen die europäische Zentralbank werden im Zahlungsverkehrsystem mit dem Namen »Target2« zusammengefasst. Einige Länder haben erhebliche Verbindlichkeiten an diesen gemeinsamen Topf (Italien 423 Milliarden Euro, Spanien 378 Milliarden Euro, Portugal 79 Milliarden Euro); das heißt, sie haben mehr aus dem Topf heraus genommen als eingezahlt. Größter Zahler ist wenig überraschend Deutschland. Die deutschen Forderungen an das Eurosystem betrugen mit Stand vom September 2017 die unglaubliche Summe von 879 Milliarden Euro - Tendenz steigend.
Doch nicht alleine, dass diese Forderungssumme in absehbarer Zeit die Grenze von einer Billion überschritten haben wird (als Zahl sieht das so aus: 1.000.000.000.000!), sorgt bei einigen Finanzwissenschaftlern und Experten für mehr als nur ein flaues Gefühl in der Magengegend. Denn gerade die ohnehin schon angeschlagenen Länder Italien, Spanien und Portugal werden ihre Schulden nicht zurückzahlen können. Das heißt im Umkehrschluss, dass Deutschland seine Forderungen abschreiben kann; das eingezahlte Geld ist verloren.
Doch durch die von Draghi initiierte Finanzpolitik und vor allem seinem EZB-Anleihekaufprogramm wird immer mehr »gutes« Geld in die schwachen Länder transferiert und quasi verbrannt. Eine Absicherung der Verbindlichkeiten dieser Länder mit Goldwerten, eine jüngst immer wieder aufkommende Forderung, ist nicht möglich: den Ländern fehlen derartig große Goldreserven.